Hörweisen

Wie wird Predigt gehört? – Drei unterschiedliche Hörweisen

Bei dem Thema Predigttagebuch kommt es ganz wesentlich darauf an, wie der Hörer die Predigt hört. Niemand hört eine Predigt nur auf eine der Hörweisen, die hier beschrieben sind, aber meistens ist eine der Hörweisen besonders ausgeprägt.
Um schon erste Anregungen für das Schreiben eines Predigttagebuchs zu geben, sind den einzelnen Hörweisen schon mögliche Methoden zugeordnet, die das aufmerksame Predigthören fördern können.

Kontemplative Hörweise

  • Weniger rationaler Zugang
  • Genießt die Zeit der Predigt
  • Träumer
  • Lässt sich treiben
  • Findet in der Predigt inneren Frieden, ohne jedem Gedankengang des Predigers zu folgen
Methode: Bild, Farbe und Gefühl, Gedicht, Meditation über ein Wort oder einen Gedanken

Assoziative Hörweise

  • Bleibt an einzelnen Impulsen, Formulierungen und Gedanken der Predigt hängen
  • Verknüpft diese mit bereits bekanntem Wissen
  • Wird von der Predigt zu eigenen Überlegungen angeregt
Methode: Mindmap, Unterscheidung Gesetz/Evangelium

Kritische Hörweise

  • Hat bestimmte Erwartungen an eine Predigt
  • Stellt kritische Fragen an den Prediger (Bsp.: Passt das Gesagte zu meinen eigenen Lebenserfahrungen?)
  • Ist der Abstand zwischen Gesagtem und eigener Erfahrung zu groß, hört er entweder nicht mehr zu oder versucht, einen eigenen Zugang zum Gesagten zu finden
Methode: Predigtstruktur, Gedankengang